Über sexuellen Mißbrauch wird in der Öffentlichkeit vor allem immer dann gesprochen, wenn auf den Mißbrauch am hilflosen Kind auch dann noch - ausschließlich ausschließlich zum Schutze des Täters - ein Mord folgt. Das prägt sich tief ein in unser Gedächtnis, und darum denken wir vor allem an solche Verbrechen, wenn von sexueller Gewalt gegen Kinder die Rede ist. Das ist aber falsch. Sexualmorde sind zwar etwas Furchtbares, aber doch auch gottlob Seltenes. Zwei bis drei Kinder verlieren etwa pro Jahr ihr Leben auf diese schrekliche Weise. Im Verkehr sterben im gleichen Zeitraum ungefähr 500 Jungen und Mädchen, und mehr als achtzig werden - meist von ihren eigenen Eltern - totgeschlagen.

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Sexualmorde werden fast immer von Personen verübt, die den Kindern fremd waren.

Mönkemeyer 1993, S.99