[Base]
[Index]
[English]
Bulimia Nervosa als Folge sexuellen Mißbrauchs
Hierzu habe ich einige Auszüge aus englischsprachigen Arbeiten
gesammelt.
Da in ihnen auch die Arbeiten von Vorgängern referiert werden,
erlauben sie zumindest einen groben Überblick über die Forschung zu
diesem Thema. Hieraus kann man einige Schlußfolgerungen ziehen:
- Wie vermutet, wurden Korrellationen lediglich für sexuellen
Mißbrauch gefunden, wobei bei einigen Autoren sexueller Mißbrauch
ausdrücklich als "unerwünschte sexuelle Kontakte" definiert wird und
somit Konsensbeziehungen ausschließt. Andere betrachten alle sexuellen
Kontakte als Mißbrauch, untersuchen dabei Konsenskontakte jedoch nicht
separat.
- Die Ergebnisse sind alles andere als eindeutig. Einige
Untersuchungen zeigen einen Zusammenhang (Welch and Fairburn 1994),
andere nicht (Pope et
al. 1994, Rorty et
al. 1994 , Kinzl et
al. 1994 ).
- Alle Studien, die auch andere negative Kindheitserfahrungen mit
untersucht haben, wie psychologische und physische Mißhandlung (Rorty et al. 1994 ) oder
negativen Familienhintergrund (Kinzl et al. 1994 ) zeigen
einen größere oder zumindest vergleichbare Korrellation dieser
Faktoren mit späterem Auftreten von Bulimia Nervosa verglichen mit
sexuellem Mißbrauch.
- Die Korrellationen zwischen sexuellem Mißbrauch und Bulimia
Nervosa könnten sogar dadurch erklärt werden, daß psychologische
Mißhandlung durch die Eltern die eigentliche Ursache ist (viel höhere
Korrellation) und der erhöhten Wahrscheinlichkeit von sexuellem
Mißbrauch bei psychologischer Mißhandlung (Rorty et al. 1994 ).