Aus der Totalerhebung der 8058 angezeigten Sexualkontakte [...] wurde eine Zufallsstichprobe deklarierter Sexualopfer gezogen.
[...] entschlossen wir uns zu einem Anschreiben, in dem die wissenschaftliche Forschungsgruppe den Adressaten bat, an einer wissenschaftlichen "Befragung zu sexuellen Erlebnissen in der Kindheit" teilzunehmen. [...]
[p.130] Von den 431 angeschriebenen ehemals deklarierten Opfern lehnten 41 die Befragung ab, 112 erkl�rten sich bereit, an dem Interview teilzunehmen, und 278 reagierten �berhaupt nicht auf das Anschreiben. [...]
[p.131] Dann wurden allen 112 Personen eine Reihe von Fragen gestellt, die verschiedene, m�gliche sexuelle und nichtsexuelle Viktimisationen betrafen (vgl. Frage 109 ff beim RDSV im Anhang 3).
Wenn eine Person verneinte, ein entsprechendes Ergebnis gehabt zu haben (N = 36), dann wurde die Befragung hier abgebrochen, um das Vergessen oder Nicht-dar�ber-sprechen-wollen der Person zu respektieren.
Insbesondere in einigen F�llen von exhibitionistischen Kontakten, bei denen das deklarierte Opfer damals sehr jung war (beispielsweise 5 Jahre), erschien den Psychologen ein Vergessen surchaus glaubw�rdig. In diesen F�llen ist �brigens auch ein Schaden beim deklarierten Opfer recht unwahrscheinlich. Es gab auch F�lle, wo der Psychologe oder die Psychologin "das Gef�hl hatte", die Person wollte nicht noch einmal �ber die damalige sexuelle Viktimisation sprechen. �berraschenderweise stimmt die Zahl von etwa 32% der Befragten, die sich nicht mehr zu dem damals angezeigten Sexualkontakt �u�erten oder �u�ern wollten sehr stark �berein mit K�rzingers Wert von 29%.
Tabelle 98 a: | Verhalten des deklarierten Opfers Anzahl der Opfer | | sonstiges Verhalten | Ablehnung, Abwehr | | ----------------------------------+------------------------+------------------ Opfer nennt keinen Schaden | 10 | 25 | | O. nennt Sch�den ger. Ausma�es | 0 | 12 | | O. nennt Sch�den gr��. Ausma�es | 0 | 27 | |