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Sextouristen lieben Riskiko

Bonn (dpa). Fuer Sextouristen in Thailand, Kenia, Brasilien und auf den Philippinen ist das Risiko, sich mit dem HI-Virus zu infizieren, in den vergangenen Jahren dramatisch angestiegen. Wie aus einer Studie der FU Berlin, fuer die im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums 800 Sextouristen in den betroffenen Laendern befragt worden sind, hervorgeht, verzichten maennliche und weibliche Touristen trotz zahlreicher Warnungen vor der zunehmenden Zahl der an Aids erkrankten Prostituierten noch immer haeufig auf Kondome.

Den Angaben der Studie zufolge waren 1989 bis zu 44 Prozent der thailaendischen Prostituierten infiziert; in jedem Jahr seien seitdem vier Prozent neue Infektionen hinzugekommen. In Kenias Hauptstadt Nairobi sollen sogar 85 Prozent aller Prostituierten HIV-positiv sein. Nach Schaetzungen der Untersuchung sind 1990 zwischen 40- und 60.000 maennliche Sextouristen nach Thailand gereist. Sie haetten dort deutlich seltener Kondome benutzt als dies beim Kontakt mit Prostituierten ueblich ist. Homosexuelle Sextouristen praktizierten dagegen in der Mehrheit safer Sex auch im Urlaub. Der Forschungsbericht ist unter dem Titel Äids, Sex und Tourismusïm nomus-Verlag erschienen.

Q: aktuell Nr. 9, das Magazin der Deutschen Aids-Hilfe



Holger Karl
Sun Mar 12 19:24:45 MET 1995