Zum Zeitpunkt des Gespr�chs ist Andy K. 18 Jahre alt. Ein Jahr lang und in sechs Filmen von Bleisch hat Andy mitgewirkt.
Wie ist der Kontakt zu Bleisch zustandegekommen?
Ja, 'n Kumpel hat mich drauf angesprochen. Da� Norbert so was macht und wenn ich will, auch so was machen k�nnte. Und, ja ich hab mir das erstmal �berlegt gehabt, mich nachher mit Norbert verabredet, und er hat mir erz�hlt, worum es geht, was ich machen kann und wieviel und, ja, und denn hab ich nach 'ner Zeit Ja gesagt.
Aus welchen Gr�nden habt ihr �berhaupt mitgemacht?
"Bei mir war es zuerst wegen dem Geld. Aber dann hat man das Geld gar nicht mehr gesehen. Es war nachher nur nocht, weil's Spa� gemacht hat. Man hat das Geld gerne genommen, sicherlich, macht man ja immer, aber irgendwo hat's nachher richtig Spa� gemacht, zu drehen, und die ganzen Leute ... Es war manchmal auch oft genug lustig. Manchmal ist auch Stre� dabeigewesen, aber da� geh�rt halt dazu."
Worin bestand der Spa�?
"Das Drumherum, die Leute. Ja, wir haben das nie so ernst gesehen. Das lief nie so ernst ab: So, jetzt m�ssen wir und arbeiten, arbeiten, arbeiten und so, sondern wir haben aus allem meistens immer Spa� gemacht.
Wenn du eine Idee hattest, wurde sie ausprobiert?
"Ja, genau. Selber Ideen mit einbringen oder ... Es hat einfach Spa� gemacht, ich wei� nicht... Das Geld hat man dann irgendwann vergessen."
Andy, du mu�t dich ebenfalls schlie�lich daf�r entschieden haben, es auch mit Jungs zu machen. Wie kam denn diese Entscheidung zustande?
"Ich konnt mir das nicht vorstellen, mit Jungs zu drehen. In der Zwischenzeit hatte ich jemand kennengelernt, der schwul war, und mich zuerst nur so im Freundeskreis mit ihm unterhalten und was mit ihm unternommen, und irgendwo hat sich denn auch was entwickelt. Und dadurch kam das nachher, da� ich auch mit Jungs gedreht hab."
Hat die Filmarbeit eure eigene Sexualit�t beeinflu�t oder ver�ndert?
"Man lernt dazu. Man lernt vieles dazu ... Man lernt auch, was es alles gibt. Was zum Beispiel mit Jungs oder so. Wo andere fr�her nie den Mut dazu gehabt h�tten. Man sieht halt was Neues, und man mu� halt selber was daraus machen, und das haben ja auch die meisten gemacht. Ich sa jetzt mal, nicht unbedingt wenn nun einer Schwulenfilme gedreht hat, da� er nun gleich zum Schwulen geworden ist oder so. Blo� wenn es einer wird, dann ist es seine eigene Entscheidung. Und irgendwo mu� er denn auch was Reizvolles daran finden oder mu� es sch�n finden. Sch�ner als beim M�dchen oder so. Man sieht halt was Neues, und wenn es einem nicht gef�llt, dann bleibt man halt nicht dabei. Und ich hab mehr mitgekriegt, da� so mit Jungs doch nicht so meine Welt ist. Ich f�hl mich doch mehr zu M�dchen hingezogen als zu Jungs."
Skrupellos ist neben Mi�brauch das Wort, das im Zusammenhang mit Bleisch und seiner Pornofilmerei am h�ufigsten gefallen ist. [] Folgt man dieser Argumentation, so hei�t das, wir sitzen am Abend des 21. Juli 1997 zwei Jungen gegen�ber, die Opfer eines skrupellosen Mi�brauchs geworden sind. Von Andy K. wissen wir, da� er Bleisch immer wieder anbot, selbst mal ein Drehbuch zu schreiben: f�r die Pornofilme. Der Mi�brauch hatte seine Phantasie entz�ndet, ein bemerkenswerter Vorgang, bei dem sich das Opfer selbst die Szenarien seiner Opferung schreiben m�chte.
Wie war euer Verh�ltnis zu Norbert Bleisch? Wie hat es sich nach dem ersten Gespr�ch entwickelt? Hat er mit euch auch �ber anderes als die Filme geredet?
"Wenn wir irgendwie'n Problem hatten, egal was f�r eins, konnten wir immer zu ihm kommen. �ber Freundin, Eltern. Er hatte eigentlich immer f�r alles eine Antwort. Und eine L�sung."