Als erstes beanstande ich, da� vorausgesetzt wird, jene Errungenschaften des neunzehnten Jahrhunderts, das elterliche Schlafzimmer und das separate Kinderzimmer, h�tten �berall und immer existiert. Das stimmt nicht. Von den H�hlen des Altsteinzeit �ber die Zelte und H�tten der mittleren Steinzeit bis zu den Langh�sern des Neolithikums haben Erwachsene und Kinder stets im gleichen Raum gelebt und keinerlei Mittel besessen, um den Geschlechtsverkehr voreinander zu verheimlichen...
In der gesamten Geschichte der Menschheit gibt es bis zur Erfindung des Kinderzimmers auch kein einziges Beispiel eines durch den Anblick der ehelichen Sexualbeziehung gesch�digten Kindes. ...
Wenn man dem Kind aber von Geburt an die Kenntnis dieses arterhaltenden Vorgangs verweigert, dann kann es tats�chlich geschehen, da� diese versp�tete Konfrontation des Kindes mit dem Orgasmus der Eltern traumatische Folgen erzeugt. Diese aber nicht als Resultat des elterlichen Geschlechtsverkehrs, sondern im Gegenteil: als Resultat der Tatsache, da� das Kind den nat�rlichen �bergang vom Schmusen zum H�hepunkt nie miterlebt hat. Was gef�hrlich ist, ist also keineswegs der Anblick des Geschlechtsverkehrs, sondern der versp�tete, unvorbereitete, bis dahin geheimgehaltene Anblick des Verkehrs.