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Feldmann

Vergewaltigung und psychische Folgen

(1992)

Sick 1995

Die Opfer geraten w�hrend des Tatgeschehens unter dem Eindruck der Todesangst vor�bergehend in einen psychischen Ausnahmezustand, der einer Schockstarre, einem sog. Stupor entspricht. Ein solcher Stupor macht jede Gegenwehr unm�glich.

Deutliche Hinweise f�r das Erleben von Todesangst und Ausweglosigkeit in der Vergewaltigungssituation sind das nicht seltene Vorkommen einer Lebensbilderschau, einer Verlangsamung des Zeitempfindens und eine verlagnsamte Geschehens- und Bewegungswahrnehmung bei den betroffenen Frauen, vgl. Feldmann, S. 53

[...] nach dessen eigener Untersuchung sich 74,7% der Frauen infolge des �berraschungsschocks und der empfundenen Todesbedrohung von vornherein �berwiegend passiv verhielten. [...]

Vergewaltigung von M�nnern durch m�nnliche T�ter ist selten. Dabei geht es weniger um die gewaltsame Durchsetzung homosexueller Tendenzen als vielmehr - �hnlich wie bei der Vergewaltigung von Frauen - um den Ausdruck von Macht und Vergeltung, auch um Selbstbest�tigung maskuliner St�rke. Auffallend h�ufig sind sexuelle Gewalttaten und �bergriffe unter m�nnlichen Strafgefangenen. Es existiert geradezu eine "sexuelle Szene" innerhalb von Vollzugsanstalten: Sexualit�t im Gef�ngnis ist eng mit Gewalt und mit Dem�tigung des Unterlegenen verbunden, es kommt zu ausgesprochen dominanten und ausbeuterischen Sexualkontakten, zu Einsch�chterung und sexueller Machtaus�bung. (vgl. Feldmann, S. 17)

Sick 1995