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Fikentscher, Hinderer, Liebner und Rennert

Sexualstraftaten an Kindern und Jugendlichen unter Ber�cksichtigung latenter Kriminalit�t

Kriminalistik und forens. Wiss., S. 67 ff (1978)

Baurmann 1983, S. 105 f.

Fikentscher, Hinderer, Liebner und Rennert wiederholten 1966 im Anschlu� an Rennert's Pilotstudie die anonymen schriftlichen Befragungen von klinischen Medizinstudenten (1286 m�nnliche und 1013 weibliche) and fast allen Universit�ten und Medizinischen Akademien in der DDR.

Sie erhielten folgende Dunkelziffern:

Tabelle 6:

Festgestellte Dunkelzifferrrelationen bei strafbaren Sexualkontakten, die Finkentscher u.a. bei Medizinstudenten der DDR herausfand (N=2299):

Deliktart                                    Frauen    M�nner

homosexuelle Handlungen                         -       1:14
Exhibitionismus                               1:12      1:15
N�tigung, Vergewaltigung, Verf�hrung,
sexueller Mi�brauch von Abh�ngigen            1:33      1:15
sexueller Mi�brauch von Kindern               1: 6,5    1:10

Die Dunkelzifferrelationen lagen also in der gr��eren, zweiten Untersuchung etwas niedriger als in der Pilotstudie. Es ist schwer einzusch�tzen, ob diese Unterschiede signifikant sind und, wenn ja, wie sich diese Abweichungen erkl�ren lassen. Immerhin darf man annehmen, da� bei der schriftlichen Befragung in der gesamten DDR der pers�nliche Kontakt zur Versuchsleitung geringer war und darunter eventuell die Mitteilungsbereitschaft der befragten Studenten litt.

Baurmann 1983, S. 183

Fkentscher u.a., die Rennerts Pilot-Studie f�r Medizinstudenten in der gesamten DDR wiederholten, kamen zu ganz �hnlichen Ergebnissen. Die Frage nach den Folgen beim damaligen Opfer wurde etwas differenziert. Es wurde nunmehr unterschieden zwischen Folgen, die sich in einem akuten, starken Schock �u�erten und solchen, die nachhaltige negative Auswirkungen auf die weitere Pers�nlichkeitsentwicklung des Opfers hatten. Fikentscher u.a. berichten �ber die Folen beim Sexualopfer nur in den Deliktgruppen, die zahlenm��ig st�rker besetzt waren, n�mlich im Bereich des Exhibitionismus und des sexuellen Mi�brauchs von Kindern:
Tabelle 15:

Folgen, die das perzipierte Sexualopfer bei sich selbst beobachten konnte
(S.77 f) in Prozent

       	Folgen 	       akuter, starker 	   nachhalt. neg. psych.
	                  Schock       	   Auswirk. auf die Pers.    beides

	   		   w     m             w       m 	    w     m
Deliktart


Exhibitionismus	       	27,1   10,0	     8,9      7,5           -     -

sex. Mi�brauch 		30,2   19,5         28,0     20,7     	  11,6    -
von Kindern