Mit der Untersuchung von Goroncy hatte sich 1932 Moses kritisch auseinandergesetzt. Er hatte 60 Mädchen untersucht, die bei einer heilpädagogischen Beratungsstelle des Stadtjugendamtes als Sexualopfer bekannt geworden waren. "Wir nehmen aus unserem Gesamtbeobachtungsmaterial von sexuell auffälligen und aktiven Kindern 60 Fälle heraus, in denen Mädchen im Alter von 4 - 14 Jahren Opfer sexueller Attentate in Form von ausgeführten, versuchten und vereitelten Notzuchtangriffen, unzüchtigen Berührungen oder exhibitionistischen Handlungen waren, um die psychischen und sexualpsychischen Folgewirkungen des Erlebnisses zu untersuchen." (S. 542)
Bei den 60 untersuchten deklarierten Sexualopfern, die die heilpädagogische Beratungsstelle aufgesucht hatten bzw. dorthin überwiesen worden waren, hatte er folgende Schäden feststellen können:
Tabelle 10:
Art des Angriffs und Folgen.
Art des Angriffs | Folgen | Besch. mit | ohne neuro- Mastur- sexuellen sexuelle | tische bation Dingen Betätigung ----------------------+------------------------------------------------------ Notzucht..............| 15 6 4 4 11 =40 Vereitelt...........| 4 1 - 2 1 = 8 Unzüchtige Handlungen.| 4 - 1 1 4 =10 Exhibition............| - 1 - 1 - = 2 ----------------------------------------------------------------------------- 2 Mädchen erkrankten nach dem Angriff an Gonorrhöe, 3 wurden schwanger.Diese Untersuchung wird häufig als früher Beleg zitiert für weitreichende Schäden, die bei Sexualopfern entstehen. Übergangen wird dabei meist, daß hierbei Personen untersucht wurden, die in ihrer Rolle als Sexualopfer bekannt geworden waren, und zwar auffällig geworden als Patientinnen einer Beratungsstelle.