Ein Gespenst geht um in einer ziemlich exklusiven Rede-, Denk-, und glaubensgemeinschaft, deren Angeh�rige sich selbst vorzugsweise als "die Professionellen" bezeichnen. Manchmal tr�gt das Gespenst einen Namen, zuf�llig denselben wie ich, und kann zur einhelligen Emp�rung der Gemeinde und zum anschlie�enden Wiedereinschw�ren gegen die Gefahren zersetzender Kritik und eventuell laut werdender Selbstzweifel aufgerufen werden: Rutschky! Wenn ich dabei um etwas bitten d�rfte, dann darum, in Zukunft den Zusatz "Katharina" nicht wegzulassen, um Verwechselungen mit dem Publizisten gleichen Namens, wom�glich gar Sippenhaftung auszuschie�en!
"Ich finde es nicht �berraschend, da� es einen R�ckschlag gab, aber da� er so sp�t und unqualifiziert kam", sagt Psychologin Birgit Rommelsbacher polemisch und zielt auf Katharina Rutschky. In ihrem Buch "Erregte Aufkl�rung" wirft Rutschky Wissenschaftleinnen und P�dagoginnen vor, sie arbeiteten mit unseri�sen, viel zu hohen Zahlen, wie etwa der Dunkelziffer des BKA, das die Zahl der sexuell mi�brauchten Kinder auf 300.000 j�hrlich sch�tzt. Rutschkys Buch sei eine "Orgie wahnhafter Unterstellungen, die die Arbeit engagierter Frauen diffamiere, urteilt Birgit Rommelsbacher. Nicht nur sie bezieht gegen Rutschky Stellung. Auf dem dreit�gigen Kongre� "Zehn Jahre Wildwasser", zu dem bereits am Donnerstag rund 200 Frauen aus der ganzen Bundesrepublik angereist sind, ist die Wut �ber diesen "Backlash" zu sp�ren (Sabine am Orde in der taz vom 2.10.1993).
Nun geht es in meinem B�chlein von 1992 zwar um mehr als nur Zahlenspiele, aber, as time goes by, jetzt schreiben wir 1995 und was verlautet da aus der fast noch exklusiver gewordenen Glaubensgemeinschaft, f�r die ich "Wildwasser", "Zartbitter" usw. usf. nach wie vor halte, ja was h�ren wir da heute? "Jedes vierte M�dchen vom Vater mi�braucht! Das haben wir damals als politische Zahl benutzt." sagt die Diplomp�dagogin Katharine Larondelle von der Beratungsstelle Wildwasser Berlin. "Wir haben Pionierarbeit geleistet, da macht man Fehler." Und man lernt dazu. "Wir wissen jetzt, da� ein Mann auch f�lschlich beschuldigt werden kann", kommt es m�hsam. "Wir gestehen uns ein, da� auch Frauen T�terinnen sind. Wir m�ssen den Feminismus neu definieren." (Sabine R�ckert und Wolfgang Gehrmann in Die Zeit 15/95).
Ja, da fragt man sich doch gleich, was - au�er falschen Zahlen - sich wohl sonst noch dem politischen Kalk�l von Pionierarbeiterinnen verdankt? Wenn jedenfalls bei Wildwasser und allen anderen "Professionellen" mit dem bisherigen Tempo eingesehen, zugegeben und sogar dazugelernt wird, dann, so meine Prophezeiung, sind sie fr�hestens in zehn Jahren da angekommen, wo die richtige Kinderschutzarbeit beginnen kann und wo andere, weniger lautstark sich gebende Leute schon l�nger wirken. Denn was steht "den Professionellen" landuaf landab bevor, wenn sie merken, da� Feindbildpflege allein nichts mehr n�tzt? Sie m�ssen ihre Dogmen verlernen, und zwar um den Preis ihres �berlebens gerade die am schnellsten, die sie gro� und stark gemacht haben. Zahlenbeispiele sind zwar weiterhin und mit immer neuen Opfern sexueller Gewalt (gerade aktuell: die Ehefrauen, jede siebte ...) sehr beliebt, auf Dauer t�uschen sie aber dann doch nicht �ber den fehlenden Massenansturm von Hilfesuchenden hinweg. Da� ich f�r diesen Zustand verantwortlich bin, weil ich die Opfer verunsichere, potentiell Bed�rftige als Hysterikerinnen verunglimpfe und so vom Gang zu Wildwasser abhalte, wie ich neulich wieder gelesen habe - das ist denn doch zu viel der Ehre.
Auch gek�rzte Mittel und gestrichene Stellen haben wohl weniger mit mir, dem Backlash oder sonst einer Verschw�rung als mit schlechter Auftragslage in der Branche und mit einer sich rapide ausbreitenden N�chternheit zu tun, die eine logische Folge der skandalisierenden Vermarktung eines Kinderschutzproblems �ber Jahre und Jahre ist. Auch die beharrlich auf demselben Niveau vor sich her d�mpelnde Anzeigenstatistik, an der die schaurig-sch�ne Aufkl�rungsarbeit von Massenmedien und Ministerien nichts verbessert haben, mu� ja irgendwann mal zur Kenntnis genommen werden. Wurden 1980 zum Beispiel 13.165 F�lle von sexuellem Mi�brauch angezeigt (nach Par. 176, Zahlen nur f�r die BRD) waren es 1990 12.741. Nun mu� man zwar ber�cksichtigen, da� die Zahl der unter Vierzehnj�hrigen, die dieser Paragraph des Strafgesetzbuches sch�tzt, gesunken ist. Man mu� aber auch bedenken, da� die Zahl der Anzeigen noch keine Auskunft gibt �ber die er�ffneten Verfahren oder die erfolgten Verurteilungen. Aus vielen Gr�nden kommt es nur in etwa einem sechstel der F�lle zu einem Gerichtsverfahren und in etwa 80 Prozent der Verfahren dann auch zu einer Verurteilung. 1990 gab es 1952 Verfahren und 1566 Verurteilte.
Beim Br�ten �ber der Statistik kommt man leicht zu �berraschenden Einsichten. Es scheint n�mlich so, da� zu Zeiten, wo noch keine "engagierten Frauen" und auch nicht "die Professionellen" zum Kreuzzug sammelten, die Aufkl�rungsquoten sehr viel besser und die Zahl der Verurteilten sehr viel h�her lag ... (Familie-Partnerschaft-Recht, M�rz 1995). Wenn man so denkt und pr�ft, antworten "engagierte Frauen" gern mit code-switching: sie schalten auf Herz und Einzelfall. Sind Zahlen denn so wichtig, und ist nicht ein Kind schon zuviel? Andere setzen ihre Hoffnung aber immer mehr auf die "Dunkelziffer", aber auch dieser Behelf kann nicht von Dauer sein. Was n�tzen die sch�nsten Zahlen, wenn sie nicht zu rat- und hilfesuchenden Menschen werden? Man erinnert sich an Dorothy Parker, die einmal die treffende Beobachtung gemacht hat: "Als das Telefon wieder nicht klingelte, wu�te ich, da� du es warst!"
Auch zwischen Opfern und parat stehenden Helfern scheint es so eine ziemlich ungl�ckliche und einseitige Liebesgeschichte zu geben. Verabschieden m�ssen sich "die Professionellen" wohl auch schnellstens von dem Slogan "Wir glauben M�dchen (zu erg�nzen: Frauen, M�tter, Kinder - aber auch Denunzianten, pardon, aufmerksame Mitb�rger jeder Art sind willkommen) bedingungslos", schon weil verlorene Prozesse wie j�ngst in M�nster der sog. Montessori-Proze�, es ratsam erscheinen lassen, der menschlichen Suggestibilit�t in jedem Alter, gleich welchen Geschlechts und welcher Position, geh�rig Rechnung zu tragen, zumal wenn man selbst als Hypnotiseurin t�tig werden und in Verruf geraten k�nnte. Da braucht man dann Fachkenntnisse der etwas solideren Art, die allerdings der Donna Vita Versand, spezialisiert auf parteiliche Mi�brauchsliteratur der unsolideren Sorte und teures Psycho-Spielzeug in Pl�sch, bislang nicht anbietet.
Was mich betrifft, kann ich mich �ber mangelnde Aufmerksamkeit von Seiten der "Professionellen" und ihren angelagerten Sympathisantinnen nicht beschweren. Oft schon bin ich Objekt unangenehmer, bedrohlicher und einmal sogar t�tlicher Aufmerksamkeit gewesen, so da� ich heute nirgendwo mehr erscheine, wo der gesunde weibliche Volkszorn sich an mir pers�nlich auslassen k�nnte, wom�glich noch unterst�tzt von m�nnlichen Parteig�ngern wie auf einer Fachtagung in Berlin 1994.
Was ist nun davon zu halten, wenn die Wildwasser-Mitarbeiterin der Zeit zu Protokoll gibt, man habe gelernt, da� Falschbeschuldigungen vorkommen, da� auch Frauen T�terinnen sein k�nnten und da� infolge all der kritischen Entwicklungen der Feminismus neu �berdacht werden m�sse? Auch Ursula Enders von "Zartbitter" mag schon nicht mehr ausschlie�en, da� die Kampagne "Mi�brauch mit dem Mi�brauch" ihrem sexuellen Kinderschutz "neue Impulse" vermitteln k�nnte. Trotz solcher Fl�tent�ne glaube ich nicht, da� "die Professionellen" in Sachen Mi�brauch sich der sachlichen Diskussion �ffnen und zu einer Evaluation ihrer bisherigen Taten, Erkenntnisse und - sehr unangenehm! - Fehler stellen k�nnen.
Einen deutlichen Beleg daf�r liefert das Programm einer Fachtagung im Oktober 1995 in Berlin, wo alle auftreten, die im closed shop "der Professionellen" seit Jahren t�tig sind und die allesamt Gew�hr daf�r bieten, da� schlu�endlich wieder alle gefestigt im reinen Glauben des epedemischen Mi�brauchs und im Bewu�tsein ihrer Sendung nachhause gehen k�nnen. Allenfalls haben sie erfahren, da� es noch Nischen gibt, die Mi�brauchsparanoiker auch noch ausleuchten m�ssen, als da sind Mi�brauch in der ehemaligen DDR, in t�rkischen Familien, bei geistig Behinderten, in Beratung un Therapie, Institutionen und - der Schlager in diesem Jahr: die multiple Pers�nlichkeit.
Das ist, von ganz seltenen Ausnahmen abgesehen, wo es aber auch nicht gerade zur Vereinsbildung in einem K�rper kommt, ein klassisches iatrogenes Krankheitsbild, das nun, wie so vieles andere im Mi�brauchsbusiness, aus den USA importiert wird. Kein Referent, kein Workshop widmet sich der wirklichen Qualifizierung "der Professionellen" etwa mit entwicklungspsychologischen, sexualwissenschaftlichen Angeboten; keine Silbe �ber die unersetzliche Supervision f�r alle, die an einem so aufregenden" Thema arbeiten. Un nat�rlich kein Wort nirgends �ber die zahlreichen falschen F�lle, die "die Professionellen" ohne Absicht und Arg, aber ziemlich systematisch in den letzten Jahren produziert haben. Warum kein Workshop �ber den Montessori-Proze�? Nein, man ist nicht weitergekommen und hat auch nichts dazugelernt, wie der Titel des Er�ffnungsvortrags - "Sexueller Mi�brauch. Gew�hnung an einen Skandal" - verr�t, und den Frau Prof. Dr. Rommelsbacher halten wird. Um es kurz zu machen: Wer sexuellen Mi�brauch f�r einen Skandal h�lt, sollte die BILD-Zeitung lesen und die H�nde vom Kinderschutz lassen.
Auf Frau Rommelsbacher geht wohl auch die Idee zur�ck, man m�sse den Feminismus neu definieren, weil man manches Problem nicht oder falsch gesehen habe. Aber alle Hoffnung ist vergebens, die neue Definition scheint noch schlimmer auszufallen als die alte. Unser Feminismus ist laut Rommelsbacher n�mlich Bestandteil der wei�en, rassistischen "Dominanzkultur" und selbst die engagiertesten Frauen sind deren Profiteure, wenn sie sich nicht weiter reformieren, Bu�e tun und gei�eln angesichts der Tatsache, da� n Rommelsbachers Fachhochschule noch keine Professur mit einer behinderten, farbigen Mitarbeiterin (alleinerziehend) besetzt ist ... so ungef�hr.
Ein Gedanke, der falsch ist (etwa: "Die Geschichte ist eine Geschichte sexueller M�nnergewalt"), wird nicht etwa dadurch richtiger, da� man noch eins drqufsetzt (etwa: "Die Geschichte ist die Geschichte wei�er sexueller M�nnergewalt") oder die offenbarsten Absurdit�ten mit Eselsbr�cken f�r die Restvernunft entsch�rft wie z.B. die (wei�e) weibliche Mitt�terschaft, die im eigentlichen Sinn an der TU Berlin von Frau Prof. Dr. Th�rmer-Rohr erfunden worden ist. Nach meinen Beobachtungen hat die Theorie in der Praxis die Funktion, "die Professionellen" von allzu gro�en Zimperlichkeiten im Umgang mit Frauen und M�ttern, vornehmlich ja immer aus der sozialen Unterschicht, zu entlasten, wenn sie sich dem vorgesehenen Schema der Mi�brauchsfolklore nicht f�gen.
Was das Gespenst "Katharina Rutschky" betrifft, das die bis dahin intakte Mi�brauchswelt "der Professionellen" das Gruseln lehrte, ist es nat�rlich, wiewohl weiblich, l�ngst �ber die Mitt�terschaft hinaus. �ber meine Motive haben manche schon ger�tselt: Bin ich eine linke Renegatin? Oder bin ich als Kind selbst mi�braucht worden, sch�tze pers�nlich einen Mi�braucher oder - mi�brauche ich selbst? Rein objektiv steht aber l�ngst fest, da� ich mit meiner Arbeit den Opfern schade (Kinder!), die T�ter sch�tze unde ermutige (Vergewaltiger!): au�erdem bin ich nat�rlich dumm und herzlos, polemisch, unsachlich, unwissenschaftlich. Frauen k�nnen sowas von gemein und ungerecht sein! Mein Lieblingsvorwurf, der, den ich voll und ganz akzeptiere: da� ich die "Arbeit engagierter Frauen diffamiere". Wer zehn, f�nfzehn Jahre lang, wie unter naturschutz stehend, Gelegenheit hatte, seine Version von sexuellem Kinderschutz zu erproben, Erfahrungen zu sammeln und zu ver�ffentlichen, der brauchte sich eigentlich nicht vor Diffamierung zu f�rchten. Es scheint aber, da� hier kaum einer seine Hausaufgaben gemacht hat und vorzeigen kann.
Nach wie vor wird mit Leidenschaft aufgedeckt, werden neue Opfer, aber �ber kaum noch fragw�rdige Fortbildungsma�nahmen in allen Sozial- und Lehrberufen auch neue Mitarbeiter rekrutiert. Was langfristig mit den "aufgedeckten" F�llen geschieht, steht in den Sternen. Da� agitierte Helfer, vom Mi�brauch schockiert, ihnen noch einmal schaden, steht f�r mich fest. Andere wenden sich - das ist die Wachstumsbranche der Zukunft - der Pr�ventionsarbeit zu, denn die Zahl der wirklich hilfsbed�rftigen Opfer (die falschen noch mitgerechnet) ist nun einmal verschwindend gering. Die empfohlenen Programme f�r Kinderg�rten und Grundschule haben aber keine positiven Effekte: denn sie manipulieren die Angst- und Gr��enphantasien der Kinder auf unverantwortliche Weise. Wie ist das alles solange m�glich gewesen? Warum hat die Schrecksekunde f�r Psychotherapeuten, Juristen, Sozialp�dagogen und die Medien so lang gedauert? Wo ist das Votum der Fachwelt? Ich frage ja blo�, um die echten Professionellen auch mal zu diffamieren.
Die grande dame von Zartbitter K�ln, Ursula Enders, lernwillig, aber nicht lernf�hig, f�hrt die von ihr so genannte "Kampagne vom Mi�brauch mit dem Mi�brauch" recht paranoid auf eine Verschw�rung der angeblich bestens vernetzten P�dophilen zur�ck. Sie geh�rt �brigens auch zu "den Professionellen" der ersten Stunde. Laut Verlagsprojekt hat sie ihre diagnostischen , therapeutischen und sonstigen Fachkenntnisse in Schweden bei einer Schulung nach Moreno erworben. Womit ich nichts gegen Schweden gesagt haben will. Im Blick auf "die Professionellen" sondt: auch nichts gegen ein Diplom in P�dagogik oder Psychologie - blo� d�rfte ohne therapeutische Selbsterfahrung, Supervision und das Lesen kluger B�cher niemand auf die Menschheit losgelassen werden, und sei sie noch so mi�braucht. Hier mu� noch viel sch�rfer diffamiert werden!
Nun habe ich mich so ereifert und so lange vom Gespenst "Katharina Rutschky" geredet, damit einer personalisierten Geschichtsauffassung Vorschub geleistet, die ich mitnichten teile, schon weil ich keine Lust habe, ewig als Backlash-Lady durch die Welt zu d�sen. Und nun mu� ich zum Schlu� noch ein Geheimnis l�ften: Nein, und nochmals nein, ich habe den "Mi�brauch mit dem Mi�brauch" nicht erfunden - weder als Sprachformel noch als Tatverdacht. Mir ist die Formel, die sich jetzt als Eisbrecher und kritische Kettens�ge durchgesetzt hat, n�mlich noch viel zu harmlos. Da wird ja erst mal, am Rande nur, angedeutet, es g�be neben den "engagierten Frauen" noch Konjunkturritter, die den sexuellen Mi�brauch von Kindern in Scheidungsverfahren einsetzen, um am geha�ten Ehemann Rache zu nehmen. Oder es g�be hysterische Damen, die nach einer Fortbildung nun �berall Mi�brauch wittern wie seinerzeit die notorischen Pfarrjungfern die Unzucht. Mi�brauch mit dem Mi�brauch w�re es wohl auch, wenn die Mittel- und Arbeitsplatzbeschaffung f�r "Projekte" allzu sehr im Vordergrund st�nde, Projekte, von denen erst einmal Sozialp�dagogen und Psychologen profitieren, w�hrend ihr Nutzen f�r die Opfer sehr dahin steht. Und last but not least, als Mi�brauch mit dem Mi�brauch k�nnte man auch den als "Therapie" moralisch sanktionierten Voyeurismus verd�chtigen, f�r den es viele Beispiele gibt. Die einen treiben "Entleugnungsarbeit" mit dem T�ter und k�nnen sich nicht genug dar�ber wundern, wie ungern der mit ihnen �ber seine Taten redet. Andere brechen mit Zuckerbrot und Peitsche das Schweigegebot, unter dem alle Kinder und Heranwachsende angeblich seufzen; denn ohne das Gest�ndnis des Opfers gibt es keine Rettung! Zu dieser Sorte Voyeurismus pa�t der Zeugenwitz: "Huch, ich kann kein Blut sehen - lassen Sie mich doch auch mal ran!"
Nein, mit dieser vern�nftigen Kritik am "Mi�brauch mit dem Mi�brauch" gebe ich mich nach f�nf Jahren Feldforschung auf diesem Sektor der Sozialarbeit nicht mehr zufrieden. Das ganze Unternehmen mu� liquidiert werden: den es beruhte nicht nur auf "politischen" Zahlen, die man heute notgedrungen korrigieren mu�, sondern auch auf falschen Pr�missen �ber die Natur des �bels und das Gegengift. Da wundert es einen nicht, da� bis heute nachvollziehbare Erfolgsbilanzen und ordentliche Falldarstellungen fehlen, w�hrend die Zahl der Meldungen �ber gro�e Pleiten und Pannen steigt. Was in den letzten Jahren gemacht wurde, war nicht Pionierarbeit, die immer mit Nachsicht zu beurteilen ist, sondern Gesinnungst�terschaft, f�r die der Kinderschutz leider immer noch anf�llig ist. Aufh�ren!