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Schetsche Michael

Das 'sexuell gefährdete Kind': Kontinuität und Wandel eines sozialen Problems

Pfaffenweiler: Centaurus (1993)

Das seit Mitte der achtziger Jahre bestehende große öffentliche Interesse am sexuellen Mißbrauch von Kindern ist Anlaß, um den gesellschaftlichen Sichtweisen auf das Verhältnis Kindheit/Sexualität in den letzten vierzig Jahren systematisch nachzugehen. Dabei werden zunächst die in den Fachwissenschaften dominierenden Vorstellungen der Gefährdung des Kindes durch Onanie, durch die Wahrnehmung von Pornographie und durch sexuelle Kontakte zu Erwachsenen wissenssoziologisch rekonstruiert. Die extremen Schwankungen des (fach- )öffentlichen Interesses am 'sexuell gefährdeten Kind' und die ihm zugrundeliegenden unterschiedlichen Gefahrendeutungen werden vor dem Hintergrund theoretischer Überlegungen zur Entstehung sozialer Probleme erklärt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Wechselwirkungen zwischen sozialen und sexualpolitischen Entwicklungen der bundesrepublikanischen Gesellschaft sowie den Interessen der beteiligten sozialen Akteure.

Hauptkapitel
Einleitung: Vom Suchen und Finden
1. Teil: Die Kammern des Innern. Die Gefährdung des Kindes durch sich selbst
2. Teil: Der Gesang der Sirenen. Die Gefährdung des Kindes durch Medien
3. Teil: Großes Subjekt an kleines Subjekt. Die Gefährdung des Kindes durch sexuelle Kontakte zu Erwachsenen
4. Teil: Entzauberte Mythen. Die sexuelle Gefährdung des Kindes als soziales Problem
Schlußbemerkung: Die sexuelle Gefährdung des Kindes - eine unendliche Geschichte?