[] Es geht um die psychischen Syndrome "kultureller" Krankheiten, an deren Entstehung �rzte, Therapeuten und Selbsthilfegruppen erheblichen Anteil haben, und die mit Hilfe der Medien zu wahrhaften Epidemien auswachsen.
Was Showalter Hystorien nennt, sind moderne Formen der Hysterie: um einen realen Kern gelagerte Krankengeschichten, mit denen das diffuse Gef�hl der Machtlosigkeit, der Entfremdung und Orientierungslosigkeit, der k�rperlichen Schw�chung und psychischen St�rung stabilisiert werden soll, unter denen der postmoderne Mensch in Folge realer, aber auch imaginierter, katastrophaler Erfahrungen zu leiden hat. Dazu z�hlt die Autorin nicht nur [] die multiple Pers�nlichkeitsspaltung, sondern aus europ�ischer Sicht eher exotisch anmutende Hysterien wie der satanische Ritualmi�brauch [].
[] Showalters mutiges Buch verdient angesichts inzwischen auch in Deutschland festzustellender Tendenzen - etwa die Debatte um den Realit�tsgehalt fr�hkindlicher Mi�brauchserfahrungen - aufmerksame und kritische Leser.
Zitty 20/97