Eine gewisse Denktradition pflegt die Annahme, die Objekte der Kinderliebe seien weitgehend geschlechtslos. Bevor die Pubert�t einsetzt, seien die K�rper wenig auseinanderentwickelt. [...]
Kincaid behauptet, die Geschlechtszugeh�rigkeit des Kindes mache in der p�dophilen Phantasie wenig aus, denn diese ziele darauf, Differenzen, vor allem des Alters, einzuebnen und Gegens�tze abzubauen. [...]
Was die P�dophilen berichten, unterst�tzt keine Androgyn- oder Geschlechtsneutralit�tsthese. Ganz im Gegenteil: [...] Das begehrte Kind hat ein Geschlecht im Sinne von weiblich oder m�nnlich. Der P�dophile ist in den meisten F�llen entweder M�dchenfreund oder Knabenliebhaber. (Lautmann1994, S.30-31)
Die Liebhaber der M�dchen bzw. Knaben sch�tzen an diesen die jeweils typischen Eigenschaften. Der ausdefinierte P�dophile schw�rmt f�r die geschlechtsrichtigen Merkmale seines Kindes. Dabei werden die Jungen eher durch ihr Verhalten, die M�dchen nach ihrem Zustand beschrieben.
Der attraktive Knabe ist ein "Spring-ins-Feld", "klebt nicht am Rockzipfel seiner Mutter", "ist kein Tugendengel", sondern ein "Bengel".
Das attraktive M�dchen wird mit Begriffen wie h�bsch, sch�n, s��, niedlich beschrieben. Das ist ein bemerkenswerter Unterschied gegen�ber der Beschreibung des idealen Jungen. (Lautmann1994, S.38)
Tats�chlich kann ein betr�chtlicher Teil der Knabenliebhaber eher mit einer Frau als mit einem Mann sexuell etwas anfangen. Pr�ziser m��te es hei�en: Der Knabenliebhaber kann auf eine Frau weniger wenig sexuell reagieren als auf einen Mann. (Lautmann1994, S.45)