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P�dophile als Lehrer
P�dophile benutzen sicherlich alle M�glichkeiten, um mit Kindern
in Kontakt zu kommen. Somit sind sicherlich auch unter Lehrern
�berproportional viele P�dophile zu erwarten.
Andererseits sit die soziale Kontrolle sehr stark und das Risiko
hoch.
Es gab aber nur insgesamt 65 F�lle (0.9%), bei denen das
deklarierte Opfer den Tatverd�chtigen vo den angezeigten Sexualkontakt
als Lehrer oder Erzieher gekannt hatte. Da gleichzeitig bekannt ist,
da� Lehrer/Erzieher in den F�llen, in denen sie nach dem
Sexualstrafrecht straff�llig werden, meist mehrere Kinder oder
Jugendliche viktimisieren, ist anzunehmen, da� sich auch unter den
hier angezeigten F�llen Lehrer/Erzieher befinden, denen strafbare
Handlungen mit mehereren deklarierten Opfern angelastet
wurden. Wenn man Fehleintragungen in dieser Kategorie ausschlie�t,
dann bleiben 28 Tatverd�chtige mit 57 deklarierten Sexualopfern.
[...] Dieses Ergebnis l��t P�dagogen immer wieder erstaunen, wenn
man es ihnen vortr�gt. Daraus ist folgendes abzulesen:
- Wenn trotz scharfer Sozialkontrolle dennoch ausnahmsweise
strafbare sexuelle Handlungen zwischen Lehrern und Sch�lerinnen
geschehen, dann werden solche F�lle so aufgebauscht, da� in der
�ffentlichkeit ein falsches Gesamtbild entsteht.
- Die soziale Kontrolle scheint in den Schulen z.B. �ber
Mitsch�ler, Kollegen und Eltern relativ l�ckenlos zu
funktionieren. Die Schule bietet normalerweise wenig Gelegenheit, da�
Lehrer und Sch�ler emotional oder gar intim miteinander
umgehen. (Scherer kritisiert diesen Sachverhalt und bezeichnet die
Lehere als "Edukatrierer". Scherer: Das dressierte Kind,
s.z.B. S. 91ff).
- Das Risiko, ertappt zu werden und die prim�ren und sekund�ren
negativen Sanktionsma�nahmen sind f�r den beamteten Lehrer
schwerwiegend.
- Es handelt sich hier offensichtlich um einen Bereich, bei dem es
kaum m�glich sein d�rfte, die Kriminalit�tsziffern noch weiter
zu senken. Die F�lle, in denen Lehrer ihre Autorit�tsstellung
mi�brauchen, um Sch�lerinnen sexuell zu bel�stigen, sind so selten,
da� die Zahlen werden mit spezial- noch mit generalpr�ventiven
Ma�nahmen weiter zu vermindern sein d�rften.
- Wenn von den strukturellen Bedingungen gesprochen wird, die
beispielsweise zur �u�erung von sexueller Gewalt beitragen
k�nnen, dann kann man �ber die Schule getrost konstatieren: Die
strukturellen Bedingungen in den Schulen sind asexuell, tragen also
kaum zu sexuellen Verhaltens�u�erungen bei. Diese Bedingungen tragen
allerdings anscheinend, wie der sog. "Vandalismus" an den Schulen
zeigt, zum Erlernen von gewaltt�tigem Verhalten
bei. Symptomverschiebungen, wie sie die psychoanalytische Theorie
beschreibt, sind dann nicht auszuschlie�en. Diese Verschiebung k�nnte
sich beispielsweise bei gewaltt�tigen, verhaltensauff�lligen Sch�lern
in der Weise �u�ern, da� sie sexuelle Angriffe gegen�ber M�dchen als
"erfolgreiche" Machtdemonstration erleben.
- Viktimologisch betrachtet spielen die Lehrer kaum eine gro�e
Rolle bei sexuellen Viktimisierungen im Sinne des
Sexualstrafrechts. Die immer noch relativ h�ufigen Warnungen an die
Adresse der Lehrer haben somit also derzeit keinen realen Hintergrund.