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Baker, A.W. & Duncan, S.P.

Child Sexual Abuse: A Study of Prevalence in Great Britain

Child Abuse And Neglect, 9, 457-467 (1985)


In der Studie von Baker und Duncan wurden in Gro�britannien pers�nliche Interviews mit einer landesweiten repr�sentativen Auswahl von Personen ab 15 Jahren durchgef�hrt. Daraus ergab sich: Von m�nnlichen Teilnehmern mit Sexualkontakten zu Erwachsenen vor dem 16. Geburtstag gaben 4% eine dauerhafte Sch�digung an, 33% eine nur vor�bergehende Sch�digung, 57% �berhaupt keine Wirkung, und 6% berichteten von einer Verbesserung ihrer Lebensqualit�t durch diese Begegnung. Von den weiblichen Befragten berichteten 13% eine dauerhafte Sch�digung, 51% eine vor�bergehende Sch�digung, 34% �berhaupt keine Wirkung, und 2% berichteten von einer Verbesserung ihrer Lebensqualit�t durch diese Begegnung.

Auch wenn die Studie von Baker und Duncan (1985) einen Fortschritt gegen�ber Untersuchungen an nichtrepr�sentativen Gruppen darstellt, enth�lt diese Studie mehrere methodische Nachteile, die das Ergebnis beeinflu�t haben k�nnten.

Erstens waren alle befragenden Personen Frauen, was die Reaktion der m�nnlichen Versuchspersonen beeinflu�t haben k�nnte (Barnes & Rosenthal, 1985),

Zweitens war die Befragung nicht anonym, was zu sozial erw�nschten Antworten gef�hrt haben k�nnte, angesichts der Sexualit�t als Thema der Befragung (siehe Crowne & Marlowe, 1964; Rosenthal, 1977).

Drittens bekamen alle Personen eine Karte zu lesen, auf der festgehalten war, da� jeder unter 16 "sexuell mi�braucht" wird, der zusammen mit einer sexuell reifen Person etwas tut, das zu sexueller Erregung f�hrt. Wenn die Befragten angaben, da� sie ein solches schon erlebt hatten, stellte man ihnen Fragen, etwa nach ihrer Beziehung zum "Mi�brauchenden" und nach ihrem Alter beim ersten "Mi�brauch". Es ist wahrscheinlich, da� diese mit Wertung befrachteten Worte die Befragten dazu verleiteten, weniger �ber positive Erfahrungen zu sprechen aufgrund des Einflusses von Erwartung und Nachfrage - d.h. die negativen Ausdr�cke zeigten den Befragten, wie sie antworten sollten (siehe Orne, 1962; Rosenthal, 1977) (Rind & Bausermann, 1997, S. 217-218)