In der Bundesrepublik befragten Kirchhoff und Thelen bzw. Kirchhoff und Kirchhoff in den Jahren 1974 bis 1976 jeweils die Erstsemester mit einem Fragebogen, der unter Aufsicht zweier Mitarbeiter anonym ausgef�llt werden konnte. Von den 130 weiblichen und 113 m�nnlichen Studenten (Summe = 243) wurden 240 bzw. 116 erlebte sexuelle Kontakte berichtet. Die Dunkelfeldzahlen, die Kirchhoff/Kirchhoff fanden, lassen sich nur bedingt mit denen der anderen Untersuchungen vergleichen, weil das Alter z.Z. der damaligen Viktimisation zu wenig aufgeschl�sselt ist. Insgesamt, also unter Einbeziehung von Opferwerdungen in der Jugendzeit und Adoleszenz, lassen sich f�r die M�nchengladbacher Studentengruppe Dunkelziffern von 1:25 (f�r Frauen) bis zu 1:50 (f�r M�nner) berechnen. Wenn die Aussagen zu denerlebten sexuellen Mi�br�uchen in der Kindheit separat betrachtet werden, dann wird deutlich, da� ann�hernd 37% der Studentinnen und 45% der Studenten als Kinder solche Erlebnisse hatten.
Insgesamt erkl�rten bei der M�nchengladbacher Studie 55% der Befragten, da� sie wenigstens einmal sexuell viktimisiert worden waren. In einer �hnlichen Studie, die die Autoren zuvor in Kalamazoo/Michigan gemacht hatten, waren es 95%.
Von den 195 sexuellen Viktimisationen, die die Studentinnen erlebt hatten, wurden 49,2% als widerw�rtig oder schockierend beschrieben, Bei den 107 sexuellen Viktimisationen der Studenten waren es 15,9%.
Kirchhoff/Kirchhoff glauben selbst, da� ihre Fragen zu den Folgen des Sexualkontakts nicht sehr eindeutig waren. Insofern k�nnen ihre Ergebnisse hier nur einen begrenzten Aussagewert haben.