[Die] Frage des Machtgef�lles unter den Beteiligten [bringt] eine neue Dimension ein. Ein wesentliches Problem dieser - prinzipiell richtigen - Feststellung besteht jedoch in der Gleichsetzung der Asymmetrie in der Macht der Akteure mit deren aktueller Ausnutzung zu Lasten des potentiell Unterlegenen. Wenn man hier tats�chlich mit Kategorien von "Gewalt" arbeiten will, handelt es sich bei der konstatierten Asymmetrie der Beziehungen lediglich um ein (personales) Gewaltpotential. Das hei�t, eine Seite besitzt aufgrund ihrer besseren Machtmittel die F�higkeit, Gewalt gegen die andere Seite einsetzen zu k�nnen, ohne mit adequaten Reaktionen rechnen zu m�ssen. Dieses Potential ist allerdings nicht gleichzusetzen mit dem aktuellen Einsatz von Gewalt. Das hei�t: Aus dem Vorliegen einer asymmetrischen Beziehungsstruktur kann nicht unmittelbar auf die Gewaltsamkeit der Interaktion geschlossen werden. Die aktuelle Debatte dagegen
"indiziert Gewalt im Sinne eines Sch�digungspotentials, weil sie auf der Seite der �lteren Person �berlegene Macht und gr��eres Wissen �ber Sexualit�t impliziert ... die Definition beruht also nicht auf faktischen Sch�digungen ... Kritisch ist daher zu fragen, ob sexuelle Handlungen zwischen Erwachsenen und Kindern tats�chlich per se mit Gewalt gleichzusetzen sind." (Honig, 1992b, S. 378)
siehe auch weitere Diskussion.