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3. Problematisches: "What's wrong with sex between adults and children?"

aus: Schetsche, Zur Problematik der Begr�ndung des sexualstrafrechtlichen Schutzes von Kindern und Jugendlichen, MschrKrim 77:4, 1994, p.205

Mit dieser �berschrift seines 1979 publizierten Aufsatzes traf der f�hrende US-amerikanische Mi�brauchsforscher, David Finkelhor, den Kern der Problematik der ethischen Beurteilung. Er diskutiert in dem (bis heute in seiner analytischen Sch�rfe kaum erreichten) Beitrag die wichtigsten in der Literatur genannten Einw�nde gegen diese Interaktionen: ihre 'Unnat�rlichkeit', die Gefahr einer vorzeitigen Sexualisierung des Kindes und die psychischen Sch�den, die sie hervorrufen (vgl. Fegert, 1987). Finkelhor kommt zu dem (damals noch und m�glicherweise heute wieder �berraschenden) Ergebnis, da� die Pr�missen aller drei Argumente einer wissenschaftlichen �berpr�fung nicht standhalten. Sie seien allesamt ungeeignet, eine pauschale moralische Verurteilung (und strafrechtliche Sanktionierung) dieser Kontakte zu legitimieren. Das Problem besteht nach seiner Ansicht besonders darin, ethische Gr�nde f�r die Ablehnung der Kontakte zu finden, denen das Kind nach au�en hin "zustimmt" und die mit keiner nachweisbaren Sch�digung verbunden sind.

Heute werden in der Fachliteratur drei "Modelle" angeboten, wie bei prinzipieller Anerkennung des Grundsatzes der Selbstbestimmung die P�nalisierung sog. einvernehmlicher oder einverst�ndlicher Sexualkontakte zwischen Erwachsenem und Kind begr�ndet werden kann. Diese drei L�sungsvorschl�ge f�r das Selbstbestimmungs-Paradoxon sollen im folgenden kurz dargestellt und auf ihre Plausibilit�t hin befragt werden.

1. Vorschlag: Unbeachtlichkeit des kindlichen Willens

2. Vorschlag: Doppelte Unf�higkeit zur Selbstbestimmung

3. Vorschlag: Disparit�t der W�nsche

Zur Kritik der drei 'Modelle'

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