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Drei Psychologen behaupten, die psychischen Folgen sexuellen Missrauchs w�rden weit �bersch�tzt. Der US-Kongress verdammte ihre Forschungsarbeit. berichtet der Spiegel

Sexueller Missbrauch: Wissenschaft unter Zensur?

Der Skandal um die Rind-Studie und was wir daraus lernen k�nnen

Was man sich bisher nur in Diktaturen vorstellen konnte, ist jetzt Realit�t in Amerika: Kongressresulution 107 verdammt eine wissenschaftliche Studie - und, wie in Diktaturen �blich, ohne eine einzige Gegenstimme. Und eine Wissenschaftsorganisation verspricht, Artikel nicht mehr nur nach ihrem wissenschaftlichen Wert, sondern auch nach ihren "potentiellen rechtlichen und politischen Folgen" zu begutachten - im Klartext, was den Politikern nicht passt, wird nicht mehr publiziert.

Was passierte, hat der Spiegel ganz gut beschrieben - nur ein paar Kleinigkeiten sehe ich anders. Aber dies kann nur ein Anfang sein - wir m�ssen uns entscheiden zwischen einer unabh�ngigen Wissenschaft, die stark genug ist, Irrt�mer der allgemeinen Meinung zu korrigieren, und einer Kaste von Lakeien, die jedes Vorurteil nachbeten und "wissenschaftlich begr�nden". Und wenn wir nichts tun, dann entscheiden wir uns damit f�r die zweite Variante.

Lage in Deutschland

Die Diskussion �ber moralistische Zensur der Wissenschaft ist auch deshalb notwendig, weil sie in versteckteren (aber hinreichend wirksamen) Formen auch in Deutschland stattfindet:

Wird Missbrauch nun �bersch�tzt oder nicht?

Auch wenn Politiker ohne blasse Ahnung von Wissenschaft eine wissenschaftliche Studie verdammen, k�nnen sie dabei (zuf�llig) auch recht haben. Wir kommen allerdings aufgrund verschiedener Indizien zu dem Schluss, dass dies nicht der Fall ist.

Die Mehrzahl der Studien kommentiert ihre Ergebnisse sicher �hnlich wie Richter-Appelt 1994, daher verwundert es nicht, wenn der Eindruck entsteht, diese w�rden schwere Folgen von sexuellem Missbrauch nachweisen, obwohl die Zahlen dem entsprechen, was Rind et al. 1998 gefunden haben - dass die Folgen von sexuellem Missbrauch erheblich �bersch�tzt werden.

Wem n�tzt die Zensur?

Zensur n�tzt keinem. Wenn, dann h�chstens denen, deren Positionen zensiert werden. Sie erhalten einen M�rtyrerbonus, ihre Position wird glaubw�rdiger.

Problematisch ist, dass man faktisch kaum noch eine Chance hat, P�dophile davon zu �berzeugen, dass einvernehmliche Kontakte mit Kindern diesen schaden. Dies ist zwar harmlos, wenn solche Kontakte auch wirklich harmlos sind - woraus einiges hindeutet. Sind sie es aber nicht, und zuk�nftige wissenschaftliche Ergebnisse stellen dies fest - womit k�nnte man einen P�dophilen davon �berzeugen, dass dies Ergebnisse objektiver Wissenschaft sind? F�r ihn teilt sich die Wissenschaft in zwei Perioden: die vor der Zensur, deren Ergebnisse die Rind-Studie zusammenfasst, und die danach, die man, weil politisch kontrolliert, kaum noch ernster nehmen kann als die "Gesellschaftswissenschaften" kommunistischer Staaten.

Die Zensur der Wissenschaft schadet auch gerade dann, wenn die politisch korrekte Position die richtige ist. Denn sie verliert bei allen denen, die Meinungsfreiheit und Wissenschaft als Quelle unseres Wissens ansehen, an Glaubw�rdigkeit. Positionen, die verboten sind, k�nnen nur weitaus schwerer durch rationale Argumentation widerlegt werden.

Zus�tzliche Informationen (englisch)